Sonntag, 26. Dezember 2010

Heiligabend 2010

„Scheiß weiße Weihnacht“, mit diesen Worten ärgere ich meine Kollegin schon die ganze Adventszeit und es klappt immer wieder. Ich mag wirklich keinen Schnee, vor allem wegen der Verkehrsverhältnisse. „ Das wichtigste an Weihnachten ist die Christgeburt, dazu brauche ich keinen Schnee“, so argumentiere ich immer. „Ich bin nicht kirchlich und ich finde es schön wenn zur Weihnacht alles so frisch und sauber aussieht und der Dreck unter einer Schneedecke verborgen ist“, erwidert sie dann. Ich kann schon verstehen, dass der frische Schnee ein Gefühl von Reinheit und Unberührtheit vermittelt.  Vielleicht ist das für die Ungläubigen wirklich so etwas wie ein Ersatz fürs Kind in der Krippe, das ja bekanntlich unser Erlöser ist, der uns Reinheit und Unberührtheit zurückbringen will. Ich jedenfalls kann Schnee nicht leiden.

Samstag, 25. Dezember 2010

3. Advent 2010

Volkers Bläserblog  3.
3. Advent 2010
Sonntagvormittag
Es ist fast schon Tradition, dass die Posaunenchorweihnachtsfeier am 3. Advent stattfindet. Natürlich ist das eine spezielle Feier. Wir treffen uns, um irgendwo gemeinsam zu musizieren, jedes Mal in anderen Orten. Mittlerweile gehen wir nicht mehr ins Gasthaus oder lassen uns etwas kommen sondern wir organisieren, aus pekuniären Gründen, alles selber.
Da in Isserstedt am Sonntagvormittag kein Gottesdienst war, fuhr ich hin um Tische und Stühle zu stellen und ein wenig zu schmücken. Ich hatte ein paar Nordmanntannenäste abgeschnitten, wobei jeweils einer auf einen Tisch passte, dazu eine Kerze, fertig. Das hatte zwar einen etwas rustikalen Charme, aber es war weihnachtlich. Als ich das Gemeindehaus verlassen wollte, kam gerade Sigi, der Bewohner des Pfarrhauses mit seiner Familie vom dem Gottesdienst aus Jena. Wir wechselten ein paar Worte. „Volker, es ist schon ganz schön unfair, dass du um Tauwetter gebetet hast.“ Ich kann den Schnee überhaupt nicht leiden und war froh, dass die weiße Pracht zu schwinden schien, doch um Tauwetter hatte ich trotzdem nicht gebetet. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass man bei Sigi mit einer Gebetserhörung punkten kann, trotzdem sagte ich: „Da siehst du mal was das für ein Gebet war“. Was er mir antwortete, weiß ich nicht mehr, doch der Unterton war so, als würde er das Mittagessen ausfallen lassen, sich ins stille Kämmerlein begeben und dann eine Gebetsoffensive starten, bis es schneit.

Samstag vorm 2. Advent 2010

Volkers Bläserblog  2.
Samstag vorm 2. Advent 2010
Wenn man älter wird, drehen sich die Gespräche mehr und mehr um Krankheiten. Nun bin ich 50 geworden und meide Gespräche über körperliche Leiden wie der Teufel das Weihwasser. Wer ist schon gern   Alt… . Naja, alt möchte jeder werden, nur nicht alt sein. Und nun hat es mich erwischt, vermutlich Erkältung der Blase oder so. Und jetzt kommen die Bläsereinsätze zum Advent. Was soll ich nur machen? Ich habe keinen Bock darauf jedem zu erklären, dass ich  vorsichtig sein muss. Andrerseits hat es auch keinen Sinn meine Probleme zu verheimlichen. So, wie ich meine Bläser kenne, kommt es sowieso heraus und jeder fragt sich, warum ich so eine große Heimlichtuerei mache. Ich werde die Tipps und das  Mitgefühl schon ertragen können. Ein alter Mann sagte mir z. B. ich solle eine Windel in die Hose legen. Mir leuchtete das ein, wenn man erkältet ist wickelt man ja auch einen Schal um den Hals. Na, mal sehen was noch so kommt…

1. Advent 2010

1.     Advent 2010
Schnell noch das Hemd anziehen und beeilen, dass ich nicht zu spät komme. Oh, das Hemd ist nicht gebügelt, naja macht nichts, im Kulturhaus wird man sowieso einen Pullover brauchen, also zog ich einen Pullover über das ungebügelte Hemd. Jetzt konnte es mit dem musikalischen Adventsgottesdienst losgehen, doch von Anfang an:
„Wie soll ich Dich empfangen“,  „Macht Hoch die Tür, die Tor macht weit“ und natürlich „Tochter Zion“…
Diese Lieder haben wir schon seit Wochen mit den Jungbläsern geübt. Nach einigen kräftigen Vermahnungen ging es dann auch so leidlich. Wir waren uns einigermaßen sicher, dass sie nichts versauen. Langsam kommen die Jungen auch aus dem Alter heraus in dem man musikalische Darbietungen toll findet weil die „Kleinen“ soo niedlich sind. Noch ein wenig und sie sind zu gebrauchen. Ich hoffe, dass sie nächstes Jahr mit den „Alten“ mitspielen werden.
Heute nun ist der gemeinsame Gottesdienst aller Gemeinden unseres Kirchspiels. Da alle sieben Dörfer eingeladen sind, passen wir vielleicht in eine unserer kalten Kirchen zum Gottesdienst, das Kaffeetrinken im Anschluss müssten wir aus platzgründen im Freien machen.