Predigtexperiment für Sonntag, den 17.7.1016
Liebe Gemeinde,
„… nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts,
die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Epheser 5, 8+9).
Als ich diesen Vers aus unserem Predigttext
las, dachte ich ein wenig belustigt, eigentlich müsste ich Sebastian dazu
befragen. Als Astronom hat er doch den ganzen Tag mit Licht in den
verschiedenen Erscheinungsformen zu tun. Nach einem kurzem Lächeln, fragte ich
mich: warum eigentlich nicht? Sebastian Wolf war Tubist in unserem Posaunenchor
und Organist in Großschwabhausen. Heute ist er in Kiel an der Uni und versucht
die Studenten in die Geheimnisse der Astronomie einzuführen. Wir haben nicht
oft Kontakt, doch die Gespräche mit ihm sind für mich immer
gewinnbringend. Bei näherem Nachdenken
über diesen Vers habe ich beschlossen nicht nur Sebastian zu Wort kommen zu
lassen sondern noch Andere. Hier die Gedanken von Sebastian Wolf:
Dies ist kein Vers für Einsteiger. Nicht für die diejenigen, welche
vielleicht nur mal schauen wollen, was es mit dem christlichen Glauben auf sich
hat.
Nicht
nur, dass jemand, der sich dem christlichen Glauben von „außen“ nähert, erst
einmal die oft propagierte, irrige Vorstellung überwinden muss, dass Christen
ein „allmächtiges Wesen“ anbeten würden. Wenn man dann auch noch von „Kindern
des Lichts“ aus diesem Brief zitieren würde, hätte man wahrscheinlich sämtliche
Glaubwürdigkeit verloren. Entweder
würde man in die
Schublade
„esoterische Blumenkinder“ gesteckt oder – noch schlimmer – man
hätte denjenigen an genau eben diese Klientel verloren. Kurz: Es ist ein aus
meiner Sicht guter Vers, um Glaubenssuchende vom christlichen Glauben
fernzuhalten.
Aber:
Dieser Brief, dieser Vers ist ja von jemandem geschrieben worden, der offenbar
vom christlichen Glauben durchdrungen war. Ein Mann, der sich getraut hatte,
sich der Lehre, den Gedanken von Jesus zu öffnen. Sich getraut hat, das von
Traditionen und Gesetzen reglementiertes Glaubensleben seiner Zeit zu durchbrechen.
Und statt – wie heutzutage üblich, sich gänzlich davon zu entfernen – sich
getraut und zugemutet hat, sich selbst auf die Suche nach dem Glauben an das zu
machen, was wir „Gott“ oder – der Anregung von Jesus folgend – „Vater“ nennen.
Oder kurz: Sich Gott zu öffnen.
Jeder,
der sich selbst auf diese Suche gemacht hat und dann tatsächlich etwas gefunden
hat weiß, wie schwierig es ist, dies in
Wort zu fassen. Wie viel verloren geht, wenn wir versuchen, anderen von diesem
Schatz zu berichten, den man entdeckt hat. Von der befreiten Sicht auf das
eigene Leben, auf die Welt. Die „Welt in neuem Licht“ zu sehen und selbst von
diesem Licht der Erkenntnis abgeben zu wollen. Aber eben eine Erkenntnis, die
nicht aus uns selbst kommt. Keine Erkenntnis, wie sie in der Wissenschaft durch
genaues Studium der Natur gewonnen werden kann. Sondern eine Erkenntnis, die
man nur geschenkt bekommen kann, wenn man sich selbst zurücknimmt und sich mit
offenem Herzen unvoreingenommen auf die Suche
begibt.
Wer dann seinen
Weg zum christlichen Glauben gefunden hat und für sich versteht, was es heißt,
„Kind
des Lichts“ zu sein, braucht den Auftrag von Paulus nicht mehr. Natürlich will
man dies weitergeben. Aber es ist gut, zu lesen, dass es anderen – wie hier
Paulus – genauso erging. Nur dass das Weitergeben – gerade an diejenigen, die
dem Glauben fernstehen, die man aber ja gerade erreichen möchte – nicht über
die scheinbar weltfremde Sprache, sondern eben nur durch das eigene Vor-Leben geschehen kann. Mutter
Teresa hat es für ihr Lebensumfeld einmal wie folgt formuliert: „Lasst keinen
je zu euch kommen, ohne dass er besser und glücklicher wieder geht. Seid
lebendiger Ausdruck der Güte Gottes: Güte in eurem Gesicht, Güte in euren
Augen, Güte in eurem Lächeln, Güte in eurem warmen Gruß´. In den Slums sind wir
das Licht der Güte Gottes für die Armen.“
Die
Sprachlosigkeit, welche ich oft empfinde, wenn ich über meinen christlichen
Glauben sprechen möchte, kann ich einfach und letztendlich nur dadurch
überwinden, in dem ich mein Leben, meine Entscheidungen, mein konkretes
Verhalten nach dem ausrichte, was ich auf der freien Suche nach Gott gefunden
habe. Der Aufruf „Lebt als Kinder des Lichts(!)“ – trifft für mich genau diesen
Punkt.
Der Nächste, an den ich gedacht hatte war Jürgen Schwarz. Jürgen, der hier schon
gepredigt hat, und den ich durch die Posaunenarbeit kenne, ist Physiker und hat
lange Zeit bei Zeiß mit optischen Problemen zu tun gehabt. Ich habe die
Angesprochenen nie in eine Ecke gedrängt, doch natürlich hatte ich Erwartungen.
Bei Jürgen hatte ich schon an die optische Seite der Metapher vom Licht
gedacht. Kinder des Lichts klingt in
unseren Ohren nach Sekte. Es weist aber darauf hin, dass es Gottes Licht ist,
das durch uns hindurchscheinen will. Jeder Christ ist vielleicht mit einem
optischen Gerät vergleichbar. Das Licht ist das gleiche, doch man kann mit dem
einen Gerät den Makrokosmos untersuchen und mit dem anderen den Mikrokosmos.
Gottes Licht ist auch das gleiche, doch es kann in uns verschiedene Auswirkungen
haben, je nach unseren Begabungen, Neigungen und unserer Lebensgeschichte.
Leider hat Jürgen mir nicht geschrieben oder sein Beitrag ist in meinen Spams gelandet.
Leider hat Jürgen mir nicht geschrieben oder sein Beitrag ist in meinen Spams gelandet.
Dann
fiel mir unser Thüringer Ministerpräsident Bodo
Ramelow ein. Nein, ich glaube nicht, dass er nicht genug zu tun hat und ich
wollte meiner Predigt auch nicht den Glanz der Staatskanzlei verleihen. Mir
wäre das sogar unrecht gewesen. Ich hatte ihn angeschrieben, weil er sich
öffentlich zu seinem Glauben bekannt hat, und dazu noch als Genosse der „Linken“.
Dies ist sicherlich kein Versuch Stimmen zu fangen, es erinnert mich an den
Satz Jesu: Matthäus 10,32: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen
Vater.“ Außerdem hatte ich in einem Radiofeature gehört, dass er sich, geprägt
durch eigene Erfahrungen, sehr für
Gerechtigkeit einsetzt. Mich hätte auch interessiert ob sein Werdegang in der
Gewerkschaft aus seinen Christlichen Wurzeln gespeist war
Ich kann verstehen, dass unser Ministerpräsident keine Zeit hatte oder, dass sein Referent diese Anfrage ignorierte.
Um nicht nur einen Gewerkschafter zu Wort kommen zu lassen und nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass man nur in der Gewerkschaft für Gerechtigkeit kämpfen kann, habe ich eine Anfrage an Werner Klein geschrieben. Auch mit ihm bin ich durch den Posaunenchor befreundet. Ich erinnerte mich daran, dass mir jemand vor langer Zeit erzählte, dass, im Zuge einer christlichen Erweckungsbewegung, Christen in Süddeutschland Betriebe gegründet hatten, um den Menschen in ihrer Umgebung Lohn und Brot zu schaffen. Werner war viele Jahre in der Geschäftsleitung eines mittelständigen Unternehmens tätig und hat seine Erfahrungen auch in Vorträgen vor christlichen Geschäftsleuten weitergegeben Hier seine Gedanken zum Text:
Ich kann verstehen, dass unser Ministerpräsident keine Zeit hatte oder, dass sein Referent diese Anfrage ignorierte.
Um nicht nur einen Gewerkschafter zu Wort kommen zu lassen und nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass man nur in der Gewerkschaft für Gerechtigkeit kämpfen kann, habe ich eine Anfrage an Werner Klein geschrieben. Auch mit ihm bin ich durch den Posaunenchor befreundet. Ich erinnerte mich daran, dass mir jemand vor langer Zeit erzählte, dass, im Zuge einer christlichen Erweckungsbewegung, Christen in Süddeutschland Betriebe gegründet hatten, um den Menschen in ihrer Umgebung Lohn und Brot zu schaffen. Werner war viele Jahre in der Geschäftsleitung eines mittelständigen Unternehmens tätig und hat seine Erfahrungen auch in Vorträgen vor christlichen Geschäftsleuten weitergegeben Hier seine Gedanken zum Text:
Auch gute Frucht können wir mit eigener Kraft, aus
eigenem Willen heraus nicht wachsen lassen (Römer 7).
Aber ich kann Jesus täglich neu um Kraft und Weisheit bitten, dass ich wenigstens beim Wachsen und Gedeihen eines kleinen Teils dieser herrlichen Früchte mithelfen darf.
Im Rückblick meines Lebens bin ich froh und dankbar, dass ich meine von Gott geschenkten Gaben für viele sichtbare und auch unsichtbare Arbeiten einbringen konnte.“
Aber ich kann Jesus täglich neu um Kraft und Weisheit bitten, dass ich wenigstens beim Wachsen und Gedeihen eines kleinen Teils dieser herrlichen Früchte mithelfen darf.
Im Rückblick meines Lebens bin ich froh und dankbar, dass ich meine von Gott geschenkten Gaben für viele sichtbare und auch unsichtbare Arbeiten einbringen konnte.“
Herzliche Grüße
– und ein gutes Gelingen Deiner Predigt
Werner
Der Nächste im Reigen ist Pfarrer a.D. Andreas Ebert. Er hatte unseren
Posaunenchor und die Jung
Gemeinde in Isserstedt gegründet, die ich dann
besuchte, bzw. einige Jahre geleitet hatte.
Zuegeben, von
Andreas hatte ich erhofft, er schreibt davon, dass wir auch in uns etwas tun
können.
Damit optische
Geräte funktionieren müssen sie rein gehalten werden. Auch in uns gibt es
Dinge,
die den Durchfluss von Gottes Licht verhindern.
Unvergebene Schuld, Verletzungen, Nachtragendes
Wesen. Hier wäre Seelsorge und Beichte gefragt. Doch
nun die Gedanken von Andreas:
Eph.
5, 8.9. Denn
ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als
Kinder des Lichts; 9 die
Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Paulus
redet zu gläubigen Menschen –wenn wir es im GD hören zu uns Christen
Es sind also nicht Unwissende Zuhörer.
Und damit sind es Menschen bei denen man einiges an Erkenntnis voraussetzen darf
Es sind also nicht Unwissende Zuhörer.
Und damit sind es Menschen bei denen man einiges an Erkenntnis voraussetzen darf
Da es
einen Unterschied zwischen Christen ( Gottesdienstbesuchern ) und mal nur
Gästen gibt
Also
ist dies in der Ansprache auch zu
bedenken
Es gibt
ein einst und jetzt!
[(wenn man will getauft oder ungetauft) bei
aller vorsichtigen Kritik an der Kindertaufe …)]
Auch
Paulus unterstreicht ein früher und jetzt : Was mir spontan dazu in den Sinn
kommt:
Wie
sieht das bei mir aus ???? weiß ich um
Veränderung ?
Wobei
es wenn ich den Jesu Text dazu sehe es nicht in 1 Linie um Leistung geht sonder
um eine Berufung in einen neuen Lebensstand .
„Ihr
Seid das Salz der Erde“, , „und das Licht der Welt!“ Das sagt Jesus zu seinen
Jüngern. Das sagt er zu den Menschen, die ihm nahe stehen, die ihm nach- folgen.
Mt
5,13-16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten,
damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. „Ihr Seid das Salz der Erde! – und das Licht der Welt!“
Ihr
seid das Licht der Welt. So sagt Jesus. Er sagt es uns.
Dabei
mahnt er nicht. Er äußert auch keine Bedenken, etwa in dem Sinne: Ihr könntet
schon Licht sein, aber die Wirklichkeit sieht ja ganz anders aus bei euch.
Jesus fordert nichts.
Er
spricht es uns einfach zu: Ihr seid das Licht der Welt.
Und
genauso sagt er: Ihr seid das Salz der Erde.
Ohne
mit der Wimper zu zucken. Ohne lange überlegen zu müssen, ob jemand dafür
geeignet wäre oder nicht.
Das ist doch etwas Schönes. Gelobt werden wir doch alle gerne einmal.
Das ist doch etwas Schönes. Gelobt werden wir doch alle gerne einmal.
Nur –
und das ist der Anspruch – damit ist auch eine Aufgabe verbunden.
Denn
wenn wir hier in der Kirche sitzen
bleiben würden und uns immer nur zugesprochen würde, dass wir „Salz der Erde
und Licht der Welt“ sind, dann hätten wir es nicht begriffen was das eigentlich
heißt.
Dann
wären wir wie das Salz, das in seiner Verpackung bleibt. Wie das Licht unter
dem Topf.
Wir sollen nämlich raus. Wir sollen draußen in der Welt
zeigen, dass wir Salzkraft haben und unser Licht scheinen lassen. Auf unseren
Christenstand bezogen heißt das, dass wir Zeugnis ablegen sollen
Für
mich ist in diesen Gedanken Jesu das Wesentliche die Zeitform: der Präsens: Ihr
seid! Da steht nicht ein Angebot: Das könnt ihr sein auch kein Futur oder
Konjunktiv, sondern das schlichte wertvolle ‚Ihr seid’.
Jesus spricht die Menschen direkt an: ‚Ihr seid’. Das kann ich mit Wohlgefallen hören, so wie ich mir Komplimente anhöre. Wenn jemand mir erklärt, wie jung ich aussehe, dann freue ich mich, aber ich muss es nicht ernst nehmen. Jesu Zusage schmeichelt mir, aber ich darf ihn beim Wort nehmen. Ich darf ihm glauben, dass ich das kann, was er mir zutraut, weil er mir verspricht, mich zu begleiten und mich zu stärken.
Jesus spricht die Menschen direkt an: ‚Ihr seid’. Das kann ich mit Wohlgefallen hören, so wie ich mir Komplimente anhöre. Wenn jemand mir erklärt, wie jung ich aussehe, dann freue ich mich, aber ich muss es nicht ernst nehmen. Jesu Zusage schmeichelt mir, aber ich darf ihn beim Wort nehmen. Ich darf ihm glauben, dass ich das kann, was er mir zutraut, weil er mir verspricht, mich zu begleiten und mich zu stärken.
Wer
mich öfter hat predigen hören, dem ist sicherlich aufgefallen, dass ich gern
unsere jüdischen Wurzeln beleuchte. ‚Dabei hilft mir immer Frau Ludmilla Pevsner. Ich lese ihre Zeilen immer
mit großem Gewinn und weiß, dass Sie sich durch meine Fragen im positiven
herausgefordert fühlt. So habe ich es gewagt sie zu einem christlichen Text zu
befragen. Hier ihre Gedanken:
Über
das Licht
In
der zitierten Bibelstelle handelt es sich um den Begriff „Licht“. Gemeint ist
das Licht des G`ttes, nicht das natürliche Licht. Im Alten Testament (1.Moses
1,3) steht geschrieben: „Und G`tt sprach: Es werde Licht! Und Es ward Licht“.
Dieses Licht ist völlig unabhängig vom Sonnenlicht und bedeutet
Erleuchtung. Wir alle sind Kinder
dieses göttlichen Lichtes, das uns aus
der Finsternis führt. Die Finsternis bedeutet das Böse, im Lichte lernen wir
das Gute kennen, und, was sehr wichtig ist, bekommen wir die Fähigkeit, das
Gute vom Bösen zu unterscheiden, in unserem Leben nach Gerechtigkeit und
Wahrheit zu streben, d.h. nach Vervollkommnung. „Und Ihr werdet sein wie G´tt
und wissen, was gut und böse ist (Gen.3,1-24)
Mit
anderen Worten: Dank G`ttes Licht entwickelt der Mensch die Fähigkeit, seine
eigenen Kräfte zu entwickeln, dieselben Eigenschaften, die G`tt kennzeichnen,
zu erwerben: Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Es
könnte sein, dass die Christen diese Bibelstelle ganz anders interpretieren.
Ich aber empfinde hier einen eindeutigen Bezug zum Judentum, indem dem Menschen
die Freiheit gegeben wird, wofür er sich entscheidet, für Finsternis oder für
Licht.
In
meinem Leben spielt diese Interpretation eine große Rolle und ich versuche,
mich danach zu richten.
Ich
muss zugeben, als ich das Zitat aus dem Mosebuch las in dem die Schlange
zitiert wurde, die die Menschen verführte war ich etwas irritiert. Bei einem
Telefonat sagte Frau Pevsner, ehe ich sie danach fragte, dass es ihr nicht
darum geht auf die Schlange hereinzufallen. Sie hat vor Jahren Erich Fromm gelesen,
der sie sehr beeindruckt hat, Erich Fromm, der bekannte Psychoanalytiker.
Nach unserem Telefonat habe ich
lange über Frau Pevsners Worte nachgedacht
und mir fiel 2. Korinther 3,18 ein:“ Nun aber schauen wir alle mit
aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir
werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn,
der der Geist ist.“
Zu guter Letzt werden Sie fragen was ich zum Text:
Eph.
5, 8.9. Denn
ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als
Kinder des Lichts; 9 die
Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
zu sagen habe.
Mir wurde im Laufe der Vorbereitung der Plural immer wichtiger, in dem dieser Vers steht. Ihr seid Licht in dem Herrn. Wir kennen alle das Wort aus dem Jesajabuch:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!
Dieser Satz wendet sich an den Einzelnen. Ihr seid Licht in dem Herrn wendet sich an die Gemeinschaft. Dankbar bin ich, dass hier nicht steht „ lebt als Kinder und Kinderinnen des Lichts.“ Die Erfindung eines weiblichen Plurals, wie er heute fast schon zwanghaft, scheinbar männlichen Mehrzahlbegriffen zur Seite gestellt ist, soll zwar angeblich die Gerechtigkeit fördern, doch ich befürchte letztendlich wird das Gegenteil geschehen. Wer sprachlich die Geschlechter teilt wird nur fördern, dass man sich noch weniger versteht. Gerechtigkeit kann aber dort am besten gedeihen wo man die Belange des anderen im Blick hat und nicht nur für die eigenen Dinge kämpft. Wieso ich das in diesem Zusammenhang sage? Zuerst hatte ich eine optische Sicht auf diesen Bibeltext. Gott ist der Ursprung des Lichtes und durch uns strahlt es in die Welt. Dann fiel mir auf, dass dieser Vers eigentlich eine landwirtschaftliche Metapher enthält. Lebt als Kinder des Lichts, die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Was macht das Licht in der Landwirtschaft? Im Kommunismus gab es den Slogan „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein.“ Darüber ließe sich viel sagen, doch nur so viel: Vor 200 Jahren gab es ein Jahr ohne Sommer. In den Vereinigten Staaten bekam es den Spitznamen „Eighteen hundred and frozen to death“ und wurde auch im Deutschen als das Elendsjahr „Achtzehnhundertunderfroren“ berüchtigt. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Die Ascheteilchen die der Vulkan in die Atmosphäre schleuderte ließ die Sonnenstrahlen nur ungenügend durch und Hunger in der ganzen Welt, auch im Lande Sachsen Weimar Eisenach war die Folge.
Wer einen Regenbogen sieht, weiß wie viele unterschiedliche Strahlungen im Sonnenlicht zu finden sind. Mittlerweile weiß man, dass die Pflanzen zum Wachsen verschiedene Strahlungen brauchen. Man kann sogar durch gezielte Strahlungseinflüsse den Geschmack beeinflussen. So gesehen habe ich zwei Dinge aus diesem Text gelernt und weiter zu geben:
Mir wurde im Laufe der Vorbereitung der Plural immer wichtiger, in dem dieser Vers steht. Ihr seid Licht in dem Herrn. Wir kennen alle das Wort aus dem Jesajabuch:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!
Dieser Satz wendet sich an den Einzelnen. Ihr seid Licht in dem Herrn wendet sich an die Gemeinschaft. Dankbar bin ich, dass hier nicht steht „ lebt als Kinder und Kinderinnen des Lichts.“ Die Erfindung eines weiblichen Plurals, wie er heute fast schon zwanghaft, scheinbar männlichen Mehrzahlbegriffen zur Seite gestellt ist, soll zwar angeblich die Gerechtigkeit fördern, doch ich befürchte letztendlich wird das Gegenteil geschehen. Wer sprachlich die Geschlechter teilt wird nur fördern, dass man sich noch weniger versteht. Gerechtigkeit kann aber dort am besten gedeihen wo man die Belange des anderen im Blick hat und nicht nur für die eigenen Dinge kämpft. Wieso ich das in diesem Zusammenhang sage? Zuerst hatte ich eine optische Sicht auf diesen Bibeltext. Gott ist der Ursprung des Lichtes und durch uns strahlt es in die Welt. Dann fiel mir auf, dass dieser Vers eigentlich eine landwirtschaftliche Metapher enthält. Lebt als Kinder des Lichts, die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Was macht das Licht in der Landwirtschaft? Im Kommunismus gab es den Slogan „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein.“ Darüber ließe sich viel sagen, doch nur so viel: Vor 200 Jahren gab es ein Jahr ohne Sommer. In den Vereinigten Staaten bekam es den Spitznamen „Eighteen hundred and frozen to death“ und wurde auch im Deutschen als das Elendsjahr „Achtzehnhundertunderfroren“ berüchtigt. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Die Ascheteilchen die der Vulkan in die Atmosphäre schleuderte ließ die Sonnenstrahlen nur ungenügend durch und Hunger in der ganzen Welt, auch im Lande Sachsen Weimar Eisenach war die Folge.
Wer einen Regenbogen sieht, weiß wie viele unterschiedliche Strahlungen im Sonnenlicht zu finden sind. Mittlerweile weiß man, dass die Pflanzen zum Wachsen verschiedene Strahlungen brauchen. Man kann sogar durch gezielte Strahlungseinflüsse den Geschmack beeinflussen. So gesehen habe ich zwei Dinge aus diesem Text gelernt und weiter zu geben:
-
Wir sind berufen das Licht Gottes weiter zu
geben, die Welt braucht uns auch wenn wir manchmal denken, dass wir viel zu
unbedeutend sind. Ohne uns würde es den Menschen gehen wie unseren Vorfahren
nach dem Ausbruch des Tambora.
-
Keiner von uns kann alle Spektren des Lichtes abdecken.
Wir brauchen einander und die Welt braucht uns als Gemeinschaft. So wie die
Pflanzen verschiedene Strahlungen des Lichts brauchen, brauchen wir einander,
egal ob Frau oder Mann. In gegenseitiger Achtung mit der Bereitschaft
füreinander da zu sein kann Frucht wachsen. Ach ja, Ausdauer gehört auch noch
dazu denn wenn die Sonne nur scheinen würde wenn sie Lust hat, dann wären unsere
Pflanzen nur Krüppel.
Jetzt ist mein Predigtexperiment
zu Ende. Ich hoffe jeder kann etwas mit nach Hause nehmen. Ob ich so etwas noch
einmal wiederhole liegt an ihrer Rückmeldung. Knapp 2700 Worte sind für uns
reichlich, doch sie sollten uns ermuntern als Kinder des Lichts zu leben.
Amen
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